zurück / weiter



aus dem Glossar




Miteinander in Freiheit nah







Um das Verständnis meines Denkansatzes zu erleichtern,
liste ich am Ende des Buches Definitionen von einigen wichtigen verwendeten Begriffen auf.
Ohne Anspruch auf Deutungshoheit oder gar Wahrheit.
Lediglich, weil es nicht möglich ist, anders zu denken, ohne bekannte Begriffe zu verwenden - die in ungewohnte Zusammenhänge gestellt, mitunter neuen Interpretationen unterliegen.





Ahnung ist mehr Spüren und Empfinden als Wissen. Immer mit Unwissen und Ungewissheit verknüpft wie gleichermaßen mit Intuition, Instinkt, Denken und den eigenen überzeugungen verbunden. Ahnungen werden, sofern sie sich im Nachhinein "bestätigen" - was zwar selten geschieht, aber eher erinnert wird - gerne rückschauend zu vorausschauendem "Wissen" oder ebensolcher"Wahrheit" erhöht.

Anpassung ist natürlicherweise kein Ergebnis äußeren Drucks, der zu Selbstunterdrückung führt, sondern im evolutionären Sinne die Folge freien Lernens, indem sich Lebewesen nach den Gegebenheiten richten, so dass sie sich bestmöglich entfalten und ihre Lebensinteressen optimal verfolgen können. Im menschlichen Kontext geschieht sie in positiver Weise durch Erkennen und Erwerb von Kompetenzen, die der Nutzung vorhandener Möglichkeiten zur Erfüllung des tiefen Sehnens dienen.

Egoismus ist nicht per se"schlecht". Es gibt jedoch gesunden wie kranken, natürlichen wie dummen Egoismus. Wobei die gesunden Anteile auf unseren natürlichen Lebensinteressen beruhen und deshalb auch dem Leben dienen, während die kranken Aspekte letztendlich zu Nachteilen auch für den Betreffenden führen. (Wird im ersten Konsensband differenzierter beschrieben.)

Erwachsenheit ist ein von mir selbst kreierter Begriff, der anders als"Erwachsensein" nicht nur einen äußeren (formalen) Zustand sondern ähnlich wie bei Kindheit eine innere seelisch-geistige (inhaltliche) Qualität antizipiert. Erwachsenheit stellt nach meinem Verständnis das Pendant zur Kindheit dar, das sich über erwachsene Fähigkeiten definiert, die für förderliche Zuwendungen fürs Wachsen und Gedeihen von Kindern unerlässlich sind. Im zivilisatorischen Kontext läuft dies weniger auf körperliche Voraussetzungen als vielmehr auf weitreichende geistig-seelische Lebenskompetenzen hinaus.

Evolution ist eine Entwicklung, die aus lebendigen Impulsen heraus durch erfolgreiche, oft ungewollte und zufällige Anpassung an sich verändernde äußere Bedingungen geschieht, wobei sich der Erfolg letztlich am Befolgen-Können der tieferen inneren Lebensmuster bemisst.

Fortschritt definiert sich dadurch, dass sich auf lange Sicht"etwas" fürs Leben vorteilhafter und erleichternd entwickelt - was nicht ausschließt, dass im Verlauf der Entwicklungen einige Entscheidungen widerrufen oder korrigiert werden müssen.
Direkter Fortschritt zeichnet sich dadurch aus, dass er keiner späteren - grundlegenden - Korrektur bedarf. Das Fortschrittsprinzip ist der Evolution entsprechend.

Fragen sind die geistigen Impulse des Lebens. Sie ermöglichen menschlichen Fortschritt und sollten deshalb nicht, um etwa Unsicherheiten vermeintlich vermeiden zu können, mit Glauben zugekleistert werden, weil dies die Vermehrung eigener Lebenskompetenzen und damit reale Sicherheit blockiert. - In einem Umfeld, das Wissen-Müssen propagiert, ist das Ansehen von echten Fragen leider schlecht.

Geschlecht. Zur Paarung gehören überall in der Natur zwei Geschlechter, zu denen geschlechtsspezifische körperliche und seelische Eigenarten gehören. Das ist bei uns Menschen nicht anders, auch wenn die natürlichen, angeborenen geschlechtlichen Charakteristiken von weiteren inneren Anlagen und Sozialisationsprägungen modifiziert oder überlagert werden und schließlich zum eigenen geschlechtlich-sexuellen Selbstverständnis führen.

Das Geschlecht ist im zivilisatorischen Kontext für zwischenmenschliche Anziehungskräfte nicht mehr allein entscheidend und in Hinblick auf Individualität aufgrund der bipolaren Aufteilung in Mann und Frau auch problematisch, weil gewöhnlich allein nach zeugungs- oder gebärfähig differenziert und nur anhand der äußeren Geschlechtsmerkmale entschieden bzw. zugewiesen und ein fürs weitere Leben entscheidender Stempel aufgedrückt wird.
Grundsätzlich verfügt jeder Mensch über männliche wie weibliche Aspekte in spezieller individueller Zusammensetzung, wobei das äußerlich sichtbare"Geschlecht" nicht unbedingt seinen inneren Wesenszügen entspricht. Es gibt Männer, die innerlich weiblicher als manche Frauen und umgekehrt Frauen, die innerlich männlicher als manche Männer sind. Im Grunde sind wir alle Zwischenwesen. (Auf diese Aspekte wird im zweiten Konsensband weiter eingegangen.)

Herrschaft ist"das", womit man ebenso Herren wie Diener und Knechte schafft. Sie stellt den Versuch dar, die an sich natürlichen, sich stetig wandelnden lebendigen Machtgefüge in Form fester Ordnungen und Hierarchien durch Unterdrückung festzuschreiben - wobei viel mehr als Waffengewalt und gedungene Personen das Denken der Menschen die entscheidende Rolle spielt - da autoritäre Systeme am Ende immer nur solange bestehen können, wie die Mehrheit der Untertanen sie aus überzeugung richtig finden und sich damit identifizieren ...
Herrschaft steht menschlicher Souveränität und Entfaltung und somit auch dem allgemeinen Fortschritt entgegen.

Konsens ist eine frei zustande gekommene, nicht fixierbare geistige übereinstimmung, die durch hinzukommende neue Erkenntnisse, Fragen, Sichtweisen und Zweifel ständigem Wandel unterliegt - und dadurch ebenso vertieft wie erweitert wird, wobei es im"Wechselspiel" zwischen inneren wie äußeren übereinstimmungen um die uneingeschränkte Bejahung eines jeden Beteiligten und somit auch um den jeweils eigenen inneren Konsens mit seelisch-geistigem Wohlgefühl geht. Das"Konsens"-Thema zieht sich in sehr vielen unterschiedlichen Facetten durch meinen gesamten KONSENS-ZYKLUS - wobei der Konsens im ersten Band am grundlegendsten und ausführlichsten erklärt wird.

Kultur - die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die wir gemeinsam - auf Grundlage unserer natürlichen Ausstattungen, aber über sie hinaus - im zivilisatorischen Kontext errungen haben. Teilweise in materiellen wie ideellen Kulturgütern manifestiert. Es ist aber nicht zwingend, Kultur, wie durch Herrschaftstraditionen gewohnt, von der Vergangenheit her zu definieren. Viel wichtiger wäre heute, eine freie, emanzipatorische auf die Zukunft und das Lebensglück aller Menschen, nach vorne gerichtete Kultur zu kreieren - und einen fortwährenden gesellschaftlichen Diskurs hinsichtlich solch gemeinsamer Visionen zu führen.

Kreislauf des Lebens. Einen solchen gibt es realistischerweise nicht. Wir"verabschieden" uns anders, als wir gekommen sind und haben das, was wir bekommen haben, nicht"zurück"- sondern"weiter"-zugeben, so dass wir uns statt in Kreisläufen in evolutionären Spiralen des Lebensprozesses befinden, dessen winzig kleine Teile wir als Individuen sind.

Leben - Gemeint ist das reale Leben, das auf körperlichen Prozessen basiert, zu denen Stoffwechsel, Wachstum und Fortpflanzung mit vielfältigsten inneren Impulsen und Steuerungen wie letztlich auch das Sterben gehören - womit ein eigenes Weiterleben nach dem Tode ausgeschlossen wäre...







Bestellung


zurück / weiter


Inhalt

Textproben


"Sprüche"





zurück zur ersten Seite


























bestellen



 


zur Hauptseite "Lebenskunstatelier"